2.Italien-Tour im Juli 2002

Die ersten Tage, Anfahrt, Unterkunft etc...

Kapitel 1: Die Anfahrt

Ja, die Anfahrt... - das war schon eine spassige Sache. Irgendwie war ich am Montag
Abend bei unserem Freund Metal-Mike zum Bier eingeladen... - was dann doch etwas
ausuferte... ;-) Zu späterer Stunde - jenseits des Bewußtseins - muß ich dann noch
die Jungs angerufen haben, um ihnen für den Dienstag noch ein "Grillen vor der Abfahrt"
vorzuschlagen... Erinnern tue ich mich an nichts, aber Punkt 20.00h standen dann alle
am Dienstag Abend Gewehr bei Fuß vor meiner Tür... - gut, Accy sogar bewaffnet mit
einer Packung Bratwurst...

Nachdem ich mich mehrfach für meine alkoholische Entgleisung vom Vortag entschuldigt hatte,
hockten wir also alle, nämlich Accy, Patsche, Nico, Ingo, Nicole (Verabschiedungskommando)
und ich in meiner Bude (dem "Headquarter"), und drömmelten der Abfahrt entgegen. Jene sollte
gegen 0.00h erfolgen, damit wir nicht wieder, so wie 2001, 6 Stunden auf unseren Fabio
warten mußten.

Trotz spontanem Pfannenbraten von Accys Bratwürsten (O-Ton Accy: "Wenn ich jetzt nix zu
happern kriege, schaff ich es nicht mal bis zur Grenze!") und sonstigem Zeitvertreib,
in erster Linie rauchen und den Bandleader fragen, wie besoffen er denn gestern gewesen sei,
räumten wir schon gegen 22.00h unseren Bus ein, wodurch wir schon gegen 23.00h unser
geliebtes Wolfenbüttel verließen... Eigentlich total gegen unseren ursprünglichen Plan,
aber wenn die Hummeln in der Hose sind...

Wir knatterten also über die Autobahn. In Höhe Kassel überraschte uns dann das Wetter.
Ich höre Nico noch sagen: "Kannste Dich noch an den scheiß Regen letztes Jahr erinnern?
Da könnte ich dies Jahr echt drauf verzichten!!!" Zwischen diesen Worten und dem
höllischstem Guß ever lagen etwa 5 Minuten... Italien hatte Unwetter gehabt etwa eine
Woche vor unseren Gigs. Als wir runterfuhren, kam das Kackwetter nach Deutschland...
Wir machten zwar nur für etwa 30 Minuten Bekanntschaft mit dem Regen, aber das langte uns
auch schon...!!! Sprach man vor der Tour noch von "Sintflut bei Mailand", so sprach
man während der Tour von "Sintflut in Niedersachsen"... Wir allerdings hatten ganz andere
Probleme...

So verlief die Fahrt durch unser unser Deutschland zwar eigentlich ohne nennenswerte
Vorkommnisse, doch kurz vor der Grenze, beim Vignettenkauf für die Schweiz, kam der erste
Naserümpfer: Patsche wollte seinen Aufkleber mit Karte bezahlen. Der Onkel in jener Tanke
(leider habe ich den Namen vergessen, sonst würde ich ihn hier nennen !!!) grinste aber
nur frech mit den Worten: "Nee, nee, bei mir nur bar! Wer weiß, was ihr mir andreht!"
Gut, sicher hat der Mann schon echte Banditen erlebt, aber ich fühlte mich doch echt
angepßißt, so eingestuft zu werden...

Dann also kurz Bundesstraße durch Österreich, um schließlich, schon wieder bei Sonnenlicht,
in die Schweiz einfahren zu wollen. Golf di Patsche durch, Bus di Nico e mi mal
flugs rechts ran... "Was haben sie geladen?" "Musikinstrumente!" "Wo wollen sie hin?"
"Nach Italien!" "Wollen sie in Italien spielen?" Schon da hätte ich am liebsten gesagt:
"Nein, die ganzen Instrumente nehmen wir als Strandspielzeug mit!!!" Statt dessen aber ein
artiges "Ja!" "Haben sie Schäääää Däääääääs mit?" Hallo? Was wollte der von uns???
"Schä Dähs?" Ach, CDs... "Ja, haben wir. Etwa 150." "Und die wollen sie da in Italien verkaufen?"
Wieder dieser unbändige Drang, einfach: "Nein, die Dinger gondeln wir nur zum Spaß durch die
Gegend!!!" zu sagen. Aber wieder nur ein simples: "Die sind bestellt, die werden wir da verkaufen!"
von mir. "Einen Moment, wenn sie durch die Schweiz wollen, muß ich erst wegen Verzollung
fragen!"... - Na geil, ich sah uns schon ordentlich berappen für unseren eigenen Kram.
Schließlich waren wir aber wohl doch kein so großer Wirtschaftsfisch, und so ließ man uns
ziehen. Irgendwie glaube ich ja immer noch, daß der Onkel sich nur wichtig machen
wollte!!! Das nächste Mal lüge ich dem die Hucke voll!!!

Kapitel 2: Zurück in Italien

Nach Italien dagegen wars dies Jahr echt locker. Kein G8 Gipfel wie letztes Jahr, längst
nicht so viele Cops an der Grenze. Kurzes Durchwinken und gut. Quasi: 11.00h... -
King Leoric betraten das zweite Mal italienisches Terrain...

Der Weg nach Como war einfach, diese Stadt liegt immerhin direkt hinter der Grenze.
Die Suche nach einem geeigneten Treffpunkt war schon schwieriger...
Gern hätten wir wieder auf jenem Parkplatz gewartet, wie letztes Jahr, aber die Suche nach jener
Örtlichkeit kostete uns mehr als eine Stunde (in der sich wirklich JEDER als Anti-Anführer
outete), und dann standen wir quasi vor Ruinen... - die Abriss-Birne bestimmte das Szenario.
So versuchten wir, einen ebenso markanten Platz zu erwischen. Ein gewagtes Unterfangen in
einem immernoch fast fremden Land... Dann aber hielten wir einfach auf dem Parkplatz des
weit und breit wohl größten Supercenters. Eine kurze SMS an Fabio, und dann begann wieder dieses
verzehrende Warten...


Jensi wird verrückt

Patsche und die Langeweile Ingo weiß noch von nix

Fabio wollte diesmal schon 15.00h zur Stelle sein, aber unterm Strich unterscheiden sich
6 Stunden Warten nur unwesentlich von 3 Stunden. Wir aßen wieder mal alle, kreuzten durch
das Gelände, quatschten, rauchten, langweilten uns... Accys Worte zu Jensi: "Es ist gut, wieder
on Tour zu sein, Bruder!" hätten auch gut und gern durch "Es ist gut, sich wieder einen Wolf warten
zu dürfen!" ersetzt werden können... ;-)
Dann aber war es 15 Uhr, und Glory Fabio enterte mit seinem klapprigen Opel den Parkplatz

Ein kurzes, aber gar ganz heftiges HALLO mit viel Geknuddel und Geherze folgte, dann waren wir alle
auf dem Weg zu unserer diesjährigen Herberge, nämlich Lorenzos alter Wohnung... - über dem Platten-
laden "Alpha-Records". Der geneigte Leser entsinnt sich noch an die Bruchbude vom "La Tasca" letztes Jahr.
Diesmal ging man auf Nummer sicher... - Die Zimmer waren 1a!!! Es war eine leere Wohnung, wo einige
Feldbetten aufgestellt worden waren. Aber mehr als genug für uns! Dusche ging, Strom auch. Ideal zum
Abhängen oder Relaxen (oder auch Saufen...). Wir occupierten sofort die Dusche, und schon sehr bald
später fühlten wir uns mehr als heimisch.

Jetzt war erstmal Gammeln angesagt und Ausruhen von der Fahrt. Zum Abend waren wir bei Lorenzos Mama
zum Essen eingeladen, und da wollten wir doch einen guten Eindruck hinterlassen...

Am späteren Abend war es dann auch soweit. Fabio und Lorenzo holten uns zum familiären Abendessen
bei Lorenzos Mama ab. Von unserer Unterkunft war das nur ein Katzensprung entfernt, aber allein hätten
wir das in den wirren Gassen von Oggiono nie gefunden. Touristen sind eben doch Touristen... ;-)
Dann saßen wir aber alle im Garten von "Mama di Lorenzo", gerührt von der Ehre, die uns zuteil wurde
und (neu)gierig auf das Essen... Zwar hatten wir am Nachmittag alle einen Happen Pizza an jenem
Supermarkt verdrückt, aber das war ja schon sooo lange her... ;-)

Und dann tischte Mama auf: Erst die obligatorischen Chips als Aperetif, dann die geilsten Pasta
Bolognese, die ich je gegessen habe, dann noch leckerste Fleischspieße... Super einfach! Alles so
lecker und mit einer solchen Selbstverständlichkeit zubereitet... Ich hoffe, wir können das irgendwann
wieder gutmachen... Ganz nebenbei gab es auch noch jede Menge seltsamster Alkoholika, die wir natürlich
alle unbedingt probieren mußten. Zu später Stunde gesellte sich dann auch noch Itzo dazu, so daß wieder
alle beisammen waren. Glücklich, gut angeheitert und vor allem satt verließen wir Mama di Lorenzo
gegen 23.00h dann in Richtung Unterkunft, wo wir noch ein paar Gute-Nacht-Bierchen tranken. Dann gingen
alle in die Klappe, gespannt auf den Donnerstag und das, was er uns bringen würde...

Weiter zum Donnerstag, dem allgemeinen Gammeltag...;-)

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