Italien-Tour im Juli 2001

4.Tag: 21.7.01
"Ein Trip nach Mailand"

Am vierten Tag unserer Reise, dem Samstag, wollten wir einen Ausflug nach Mailand
machen. Die Sonne schien aus allen Rohren, und eigentlich hätte es ein ein wunderschöner
Tag werden können... - bis zu dem Moment, als Jensi erwachte und das erste Mal den Mund
öffnete... Jensi war fast stumm!!! 110% Heiserkeit... - und das einen Tag vor dem
Mariano C.se O.A.! Ein echter Schreck in der Morgenstunde! Wahrscheinlich kam das von
der Zugluft im La Tasca, der die Band am Abend vorher ausgesetzt war... Nichtsdestotrotz -
sogleich mußte Medizin herbeigeschafft werden. Dies taten Fabio und Axel gemeinsam.
20 min später standen mehrere Mittelchen auf dem Tisch, die Fabio, mit Händen und
Füßen gestikulierend, erklärte: "Das da ist sehr hart, also nur im Notfall! Das andere
nicht so oft, es ist sehr chemisch!". Hmm... - aha. Jensi guckte einmal etwas verwirrt,
und dann rein mit dem Zeug in den Hals...! Viel hilft viel... ;-)

Dann gings los zum Bahnhof, denn wir wollten mit dem Zug nach Mailand fahren.
Fabio löste 8 Tickets, und dann konnten wir noch ein halbes Stündchen warten...


Die Zugfahrt dauerte etwas über eine Stunde. Während dieser Zeit erklärte uns Fabio
so einiges über Mailand - oder Milano -, und so ging die Zeit recht zügig dahin.
Gegen beginnenden Nachmittag hatten wir dann Milano erreicht.

Mailand ist eine Stadt mit zwei Gesichtern: Auf der einen Seite findet der Besucher
hier herrliche Prachtstraßen, aber in die Nebengassen darf er dann nicht gucken,
sonst bekommt er Begriff von der Armut, in der so mancher hier lebt. Auch die
Kriminalität beginnt mit den Taschendieben quasi im Moment des Zugverlassens.
Ein großes Problem ist die hohe Zahl der illegal in Mailand lebenden Menschen,
die ohne Papiere oder Arbeitserlaubnis ihr Leben dort fristen...
Prinzipiell alles "normale" Großstadtprobleme... - nur, daß Mailand eine sehr,
sehr schöne Stadt ist...



Wir trotteten also alle, wie die Schafe dem Hirten, unseren "Reiseleitern" *lol* Fabio
und Lorenzo hinterher. Was haben wir da nicht alles für schöne Straßen gesehen,
und was war es nicht superweit zu latschen und ach, was taten mir doch irgendwann
meine scheiß Füße weh... ;-) - es ist nicht immer nur leicht, Tourist zu sein...
Aber wie gesagt, Mailand ist schon eine schöne Stadt! Dann wurde der Höhepunkt des
Ausfluges von Fabio angekündigt. Während Jensi freudig fragte: "Mittagessen?",
führte uns Fabio zum Dom von Mailand, der genau im Zentrum der Stadt liegt.



Natürlich gab es erstmal die berühmten Querelen am Eingang, weil Damen mit freien Schultern
keinen Einlaß in Kirchen finden, und Nicole so fast draußen geblieben wäre. Jensi mußte
ihr sein Hemd leihen, was er über dem T-Shirt trug, und dann gings. Seltsame Regelung.
Daß Sören sein "Dark Side of Wacken" Shirt mit der Auflistung aller großen Black-Metal
Bands im Dom trug... - das störte niemanden. Und als dann im Dom auch noch Souvenire
verkauft wurden, da fehlten uns doch ein paar viele Pfennige an der Mark...
Aber sonst ist der Dom echt super sehenswert! Okay, man kommt sich ein wenig sehr klein
da drin vor, aber ansonsten ist es ein echtes Erlebnis... - zumal da irgendwie doch
noch so ein mittelalterliches Feeling mitschwingt...!

Nach der Dom-Besichtigung gabs dann Futter an einer Pizzeria. Anschließend sahen wir
uns noch einen riesigen CD-Laden an, und dann gings ab, zurück zum Bahnhof.
Auf diesem Rückweg stießen wir glücklicherweise noch auf einen Copy-Shop, so daß wir
wenigstens noch ein paar s/w-Cover für unsere DEMO-CDs machen konnten. In Lecco
hatten wir ja alle "becoverten" verhökern können, aber wir hatten noch einige CDs
ohne Cover im Gepäck, denn in Deutschland hatten wir das Kopieren verschwitzt...:-(

Die Rückfahrt dauerte genau so lange wie die Hinfahrt (höhö...), nur diesmal verbrachten
einige von uns die Fahrt schlafend, denn der Trip nach Mailand hatte uns doch sehr
geschlaucht... Gegen späten Nachmittag erreichten wir dann Erba, wo wir uns strax in
die Latino-Bar begaben, dem Restaurant, in dem wir am Donnerstag so hervorragend
und reichlich bewirtet worden waren.

Das Stückchen Pizza in Mailand hatte kaum lange vorgehalten. Und so nahmen wir hier
einen weiteren Happen ein: Panino & Pasta - Belegte Brötchen & Nudeln. Die Warte-
zeit aufs Essen vertrieben wir uns mit dem dortigen "Kicker"-Automaten...

An diesem Abend stand dann noch ein Besuch in Mariano Comense auf dem Programm.
Am Sonntag Abend sollten wir dort ja auftreten, deshalb sollten wir am Samstag
schon mal die Organisatoren, das Gelände, das Drumrum etc. kennenlernen.
Gegen 22.00h machten wir uns also auf den Weg nach Mariano Comense.

Das Mariano Comense Open Air ist schon so etwas wie eine Institution, es fand dieses
Jahr zum 6.mal statt. Die örtlichen Gegebenheiten sind wahrhaft gediegen: Um den
Festival-Platz zu erreichen, muß man zunächst einen ungefähr 600m langen Felsweg
den Hügel raufklettern. Wenn man dieses mit heilen Knochen und ohne schwerwiegendere
Bänderrisse etc geschafft haben sollte, steht man auf einem riesigen Platz, in dessen
Mitte ein einziges Haus steht. Der Platz ist ringsum von Wald umgeben und mißt
vielleicht 300x300m. An einem Rand steht eine recht beachtliche Bühne, an einem
anderen stehen einige Zelte von campenden Kids, an einem dritten genau 2 DIXIEs -
eine für Männchen, eine für Weibchen... - das ganze wirkte auf mich, wie
Wacken vor etwa zehn Jahren. In jedem Fall ist es für ein Konzert ein wahrhaft
ideales Gelände!

Na, an diesem Abend schnackten wir kurz mit den Veranstaltern, und schon ziemlich
bald zerrten sie uns alle in die abgesperrte "VIP-Zone" neben der Theke und bewirteten
uns... Ich glaube, ungefähr soviel, wie wir am Donnerstag essen mußten, mußten wir heute
hier trinken... Es war ein sehr fröhlicher Abend! Wir lauschten den Bands wie "Klasse
Criminale" und anderen Ska&Oi Bands, veranstalteten eine Art "Wettprosten" und waren
allerbester Dinge... bis in den frühen Morgen...

Morgens um 2.00h gings dann aber doch ab nach Hause... - am Sonntag sollten
schließlich Heldentaten verrichtet werden!

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