2.Italien-Tour im Juli 2002

Ein Fussballspiel
und noch eine Mariano-Party

Kapitel 7: Dieter...

Nun waren die Shows also alle gespielt für dieses Jahr, und wir gönnten uns noch einen Tag
ausspannen im schönen Italien. An diesem Sonntag war der Kopf nun aber doch etwas schwerer,
als sonst. Nichts desto trotz mußten aber zumindest die Mädels super früh raus, da sie ja
schon Sonntag die Heimreise antraten. Im Nachhinein bezeichne ich es ja doch als Irrsinn, nur
wegen des M.C.O.A.s die ganze Reise inclusive der Strapazen auf sich zu nehmen. Aber es macht
uns auch stolz auf die beiden...

Gegen 11.00h war dann aber nun doch allgemeines "Aus-der-Mooke-krabbeln" angesagt. Das übliche
Procedere mit duschen, rauchen, verkatert aus der Wäsche gucken begann. In dieser Situation
fiel mir wieder die Geldrolle von Samstag Abend in die Hände. Rein aus Gewohnheit öffnete ich
sie und wollte die Scheine zu den anderen vom La Tasca stecken. Ordnung muß sein. Doch was ich
zu sehen bekam, wollte ich erst nicht glauben: Statt der vereinbarten 200,- Euro hatten die
Verrückten uns 400,- Euro zusammengeschnallt!!! Ich hielt dies zunächst für einen furchtbaren
Irrtum, doch später lächelte Fabio nur ob meiner Konfusion und meinte: "Yes, I know! They doubled
the money...!". Meine Fresse, war mir das peinlich. Hatte ich doch am Vorabend die Kohle einfach
so weggesteckt, unsere Freunde also um die Freude betrogen, uns beim Entdecken dieses Geldregens
beobachten zu können. Nicht mal ein extradickes Dankeschön, was das mindeste gewesen wäre, hatte
ich sagen können. Auf der anderen Seite: Hätte ich die Kohle an Ort und Stelle nachgezählt, hätte
das noch dämlicher ausgesehen. Die Gage hatten uns die Jungs nämlich freiwillig gegeben, sie also
vom Erlös für das Benefiz abgezwackt. Hätte ich da kontrollieren sollen, ob die 200,- mit Fabio
vereibarten Euros auch alle da waren? Wohl eher nicht, oder?
Es blieb nur eins: Heute Abend mußten wir unbedingt nochmal nach Mariano...!!!

Zunächst allerdings stand für den frühen Nachmittag eine Grillparty mit weiteren Freunden auf dem
Plan. Irgendwo im Grünen, in einem mehr oder minder wilden Park. Um 14.00h holten uns dann Fabio
und Lorenzo auch ab dorthin. Es sei alles da, hieß es, Essen wie auch Trinken. Es gäbe da noch
ein paar Kumpels, die wir unbedingt kennenlernen müßten. Also ratterten wir wieder los.

Der Park war wunderschön gelegen, eine Art Wald mit vielen Lichtungen. Ein Wunder eigentlich,
daß Kollege Lange nicht sofort zum Extrem-Spaziergehen drängelte... ;-) Aber wir hatten ja alle
mächtig Schmacht und freuten uns auf das Grillen.
Die 4 Kumpels (verzeiht mir, ich habe deren Namen vergessen) waren schon alle dort. Zwei
zündelten mit irgendwelchem halbtrockenen Geäst am Grill herum (die Erfindung der Grillkohle
ist noch nicht über die Alpen gekommen...), zwei vertrieben sich die Zeit mit einem Fußball,
den sie hemmungslos über die Lichtung bolzten. Halleluja, das Paradies!!! Was braucht ein Mann
denn mehr? Bombenwetter, ein Grill, ne Tüte Steaks, ein Kasten Bier und eine Lederpille... -
nebst ein paar feierfreudigen Freunden. Das musste einfach ein gelungener Nachmittag werden!

Und er wurde es. Zunächst wurde mir bei Fabios Anleitungen zum "Open-Air-Grillen" zwar eher
Angst und bange um den schönen Wald um uns rum, aber nachdem wir uns dann alle satt gegessen
hatten, sah ich das nicht mehr so eng... ;-) Wir lümmelten uns ein bischen in der Sonne rum
und genossen den Tag. Und dann passierte es...
Klein Jensi, also meine Wenigkeit, fing an, mit seinen krummen Füßen den Ball zu malträtieren.
Ruckizucki war ein Kreis gebildet, und fröhlich bolzten wir die Kugel durch die Runde.
Natürlich, man hätte die Uhr danach stellen können, rief dann auch ganz fix jemand irgendwas
von "Match? A Match? Do you like to play a Match?". Klaro, geile Idee! Würde sicher Spaß machen,
so bei 35 Grad im Schatten dieser bekloppten Lederkugel hinterher zu hecheln... ;-) Wie aber
die Mannschaften zusammenstellen? Ingo klinkte sich gleich aus, ihm war nicht so nach Bolzen.
Wir anderen überlegten. Eigentlich war klar, daß es sich um ein Länderspiel Deutschland -
Italien handeln würde. Aber es bestand zwischen den Mannschaften das Verhältnis 4 zu 6. Was
also tun? Klar, einer der Italiener mußte in unser Team. Also sagte ich zu Lorenzo: "Hey,
Lorenzo! Come on, join our team! Now you are Deutscher, and your name is Dieter!"... ;-)

Kinder, was haben wir gelacht! Für die Dauer des Spiels hörte Lorenzo nämlich wirklich auf
den Namen Dieter - nebst aller Kommandos! "Dieter, spiel lang! Dieter, Linie! Dieter, gib
ab! Astrein, Dieter!"... - lediglich von der Optik her paßte Dieter nicht so ganz... ;-)


Wer sind wohl die Deutschen?

Die Mannschaften waren gebildet, das Spektakel begann. Schnell bildeten wir mittels einiger in den
Boden gesteckter Äste zwei Tore, dann gings los. Wie eine Horde kranker F-Jugend-Kicker rannten
nun alle hinter dem Ball her. Das war allerdings mit fetten Schwierigkeiten verbunden, denn der "Platz"
hatte mehr Löcher, als Rasen. Kreuzband-Riss-Test-Gelände... ;-) So machte sich dann auch sehr schnell
der Heimvorteil unserer italienischen "Gegner" bemerkbar. Ruck-Zuck hatten wir die ersten eingeschenkt
bekommen. Und das, obwohl unser Dieter ackerte, wie ein Wilder... ;-)
Vielleicht lag es aber auch an der extremen Temperatur. Ich persönlich konnte schon nach 5 Minuten nicht
mal mehr japsen, und schlich vom Feld, um mich auswechseln zu lassen. Mittlerweile waren nämlich auch Itzo
und und ein Kumpel von ihm angekommen, die sich liebend gern mit ins Spiel einbrachten. Die Nationalitäts-
verhältnisse stimmten nun zwar gar nicht mehr (auch wenn Dieter mittlerweile für zwei Dieters malochte...),
doch das war nun auch egal. Wer Beine hatte, zum Laufen und Bolzen, der tat dieses... - mehr oder minder
geschmeidig. Letztendlich - falls es noch was zur Sache tut - wir siegten 8:6 oder so.

Ich weiß gar nicht, wie lange das Match dauerte, aber irgendwann kamen dann alle total ausgelaugt zu den
schattigen Sitzbänken. Durst stand uns in den Gesichtern. Nichts weiter als Durst. Doch was denkt ihr, wie
lang unsere Gesichter wurden, als wir feststellten, daß es gar kein Wasser gab, sondern ausschließlich Bier!
Und dann auch noch welches aus der Schweiz, in 0,6 Liter Flaschen mit Drehverschluß...! Das war echt der Hit,
zumal die Brühe nun auch schon mehr als lauwarm war... Aber ehe wir verdursteten, knüppelten wir uns eben
dieses Zeug rein. Entsprechend sofort gingen uns dann auch vorübergehend die Lampen an, und nachdem wir dann
alle wieder bei Atem waren, gings zurück nach Oggiono. Ein bischen Pause, ein wenig schlafen, damit wir zum Abend
hin wieder fit wurden. Schließlich mußten wir ja nochmal nach Mariano. Und dort sollte man nur ausgeschlafen
und mit großem Durst hinfahren, sonst geht das krass ins Auge... ;-)


Im Vordergrund: Lorenzo, der angeblich noch heute auf den Namen "Dieter" hört... ;-)

Wir pennten den versehentlichen Rausch nach dem Match also erstmal so richtig aus. Gegen 20.00h bimmelten dann
auch unsere Freunde Fabio und Lorenzo wieder an. Zwar noch ein wenig benommen, aber schon wieder voller Taten-
drang und Durst setzten wir uns also in Bewegung, das Mariano Comense Open Air zu besuchen.
Das war eine seltsame Sache! Als wir das Gelände betraten, schallten uns noch die Lobeshymnen der Fans vom
Abend zuvor in den Ohren. Jetzt aber waren wir nur als Besucher hier... - obwohl wir ja eigentlich die Könige
dieses Festivals waren... Da, wie schon gesagt, das ganze Festival allerdings nach Musik-Richtungen
gestaffelt und aufgezogen ist, würdigte uns vom Publikum niemand auch nur eines Blickes. Für die auch
heute, am Sonntag, vorhandenen Zuschauer waren wir nur welche der ihren. Nicht so allerdings für unsere
Freunde vom Veranstalter-Clan. Die orderten uns nach so ziemlich genau einer halben Stunde nochmals in die
berühmtberüchtigte Küche... Das Programm war dasselbe wie am Vortag: Saufen, bis der Notarzt kommt. Der
gravierende Unterschied war nun allerdings, daß das alles viel schneller und so "nebenbei" passierte.
Die Kollegen von der Mariano-Crew feiern nämlich am letzten Tag ihres geilen Festivals nämlich so eine
Art "Alles-gut-über-die-Bühne-gekriegt"-Party. Und da waren wir auf einmal willkommener Ehrengast...!!!

Diese Ehre war allerdings eher zweifelhaft, denn Aussagen wie "Ich kann nicht mehr" - in sämtlichen uns bekannten
Landessprachen wie Deutsch, Englisch, Spanisch oder behelfsweise Italienisch - wurden geflissentlich
überhört. Leider wollten auch wir unseren Freunden nicht in die Suppe spucken, so daß sich eine Druck-
betankung ergab, die ihres gleichen auf ewig suchen wird...!!! Dazu kam noch, daß unser glorreicher
Fabio anfing, italienische Trinklieder zu singen. Langsam, aber sicher, griff wieder eine Abwandlung des
Frauendienst-Theorems: Ein Lied Fabio, ein Bier... Die Bilder sagen alles...

Jensi, der schon nicht mehr kann... Die ganze Meute
Agentino hat immer Durst... Giganten unter sich...: Jensi und Metallo

Regelrecht kunstvoll wurden wir unserer Sinne beraubt! Doch ich will hier jetzt nicht jammern, schließlich
galt auch hier meine Königs-Theorie: Ein jeder nimmt Flasche oder Becher noch immer selbst an die Lippen...
Irgendwann kam es dann zu der grandiosen Unterschriftenaktion. Jeder dem M.C.O.A.-Beteiligte, egal ob
Musiker oder Mitarbeiter, unterschrieb uns den amtlichen 2002er Flyer. Das war geil! Dieser Flyer sollte
ursprünglich unser Live-Video und das entsprechende Bootleg zieren, was daraus wurde bisher, ist bekannt... :-(
Aber die Idee war meisterlich. Vor allem: Es unterschrieben ALLE!!!


Jensi hält das Monument in den Händen...
Hier sind im Übrigen alle Leorics drauf:
Patsche, Nico, Jensi, Accy, Fabio und Lorenzo...


...und der Beweis...!!!

Irgendwann war dann aber auch Ende im Gelände in Sachen Saufen. Mit viel Geknuddel und Geherze verabschiedeten
wir uns von unseren Freunden aus Mariano, um zu versuchen, nach Hause zu kommen... - also in unsere Unterkunft.
Dies gelang uns nicht so ganz direkt, denn wir trafen noch einige Kumpels aus dem letzten Jahr, so daß wir doch
noch einige Biere trinken und einige Bilder machen mußten...

Alle Verrückten... ...preisen den König... ;-)

Dann aber war es endlich soweit: Unser Italien-Abenteuer 2002 neigte sich dem Ende zu. Wir erreichten irgendwie
unsere Unterkunft, pennten uns aus, und starteten am nächsten Tag, entgegen aller "Relax"-Gedanken, zurück
nach Deutschland.

Von der Rückfahrt gibt es wenig, wenn nicht sogar gar nix zu berichten. Höchstens vielleicht, daß wir diesmal
nicht an dieser Nobel-Performance-Raste Pause machten, wie letztes Jahr. Meine Currywurst wurde dadurch
allerdings auch nicht besser! Den Namen der Raste habe ich zwar schon wieder vergessen, aber wenn Ihr mal
irgendwo Halt macht, und der Bedien-Toni die Gerichte nach Menge der draufgestreuten Schnittlauch-Abschnitte
unterscheidet... - dann seid Euch gewiß... - KING LEORIC wurden hier auch schon mal verscheißert!!!

Wir haben es aber überlebt! Letztendlich bleibt zu sagen, daß KING LEORIC in Italien mittlerweile sowas
wie Götter sind. Das schmeichelt uns zwar sehr, aber irgendwie greift das "Prophet-im-eigenen-Land"-Theorem...!
Wir werden auf jeden Fall immer wieder da runter fahren... - solange es uns unsere Freunde


Lorenzo und Fabio
Without you we would be nothing!!!

möglich machen. Ihnen ist auch der Song "Guardians of the King" von unserem Album THUNDERFORCE gewidmet.

Dies ist das Ende unseres 2002er Reports. Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht!
Wir sehen uns wieder in 2003!!!

ALL HAIL KING LEORIC !!!

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