Italien-Tour im Juli 2001

6.Tag: 23.7.01
"Relaxen vor der Rückfahrt"

Okay, nun war die "Arbeit" also getan hier in Como und Umgebung. Wir hatten in
wahrer Heldenmanier zwei glorreiche Gigs abgerissen, etliche CDs verticken können,
viele neue Fans gefunden und die Veranstalter sämtlichst auf unsere Seite ziehen
können. Bisher ein einziger Erfolg, unser Ausflug nach Italien. Nun wollten wir noch
ein wenig ausspannen, oder "relaxen", wie unser Nico immer so schön sagte. Eigentlich
hatten wir uns hierfür - rein aus Geldgründen - eine Jugendherberge suchen wollen,
aber diese waren sämtlichst überbelegt. Was also tun? Die Erfahrungen im "La Tasca"
noch im Hinterkopf, hatten wir zunächst keine ganz so große Lust, uns einer "Absteige"
der Sorte "1 Stern" anzuvertrauen. Aber da uns und unserem Geldbeutel nichts anderes
übrigblieb, landeten wir bald in der Herberge "Zur Sonne", der "Casa del sol".

Als wir dort ankamen, schüchterte uns die Umgebung doch mächtig ein... Schnell wurde
und klar, warum dies eine "1 Stern" Herberge war, denn schon die Einrichtung im Foyer
war so spartanisch, wie sie spartanischer nicht hätte sein können. Der Hotelier machte
zunächst auch einen mehr als suspekten Eindruck auf uns, aber dennoch checkten wir ein.
Als wir dann unsere Zimmer sahen, war allerdings alles Bauchgrimmen verflogen. Die Dinger
waren zwar auch simpelster Einrichtung, aber sauber. Eigentlich pico-bello! Schon nach
wenigen Minuten waren wir uns sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben. So brachten
wir also unsere Habseligkeiten in unsere Zimmer.

Der informierte Metal-Fan wird wissen, daß eine große, auf den Namen "Metallica" hörende,
Band in den frühen 80ern mal ausgeraubt wurde, weil man deren Bus geknackt hatte.
Ihnen waren seinerzeit nur die Gitarren geblieben, welche sie mit in die Hotelzimmer
genommen hatten. Da Jensi die Gegend nicht unbedingt als die vertrauenswürdigste
erschien, nahmen also auch wir unsere Klampfen mit auf die Zimmer. Dementsprechend
erkannte man uns auch ganz schnell als "Band", und nachdem wir von unseren Konzerten
berichten mußten, war man dann auch ganz stolz, uns als Gast zu haben. Der Wirt bekam
dann noch eine CD, und so fühlten wir uns ganz schnell heimisch.

Das beste war allerdings jener Innenhof, den wir auf dem Weg zu unseren Zimmern
passieren mußten. Ein Ort wahrer Ruhe, der nach entspanntem Biertrinken geradezu schrie.
Hier stießen wir am Abend dann auch auf unsere gelungene Italien-Reise an...


Am Abend waren wir dann noch zur Verabschiedung mit Federica und Fabrizio verabredet,
am Tempel "Di Volta". Hier gab es auch einen Grafiker (wohl eher Kunst-Studenten...;-)),
der eigentlich ganz nette Bleistift-Portraits zu malen anbot. 10,-DM pro Nase wollte
er haben. Wir hätten sicher gern ein Gruppenbild der Band machen lassen, aber da der
Herr Student nicht handeln wollte, verzichteten wir eben darauf. Stattdessen machten
wir halt noch ein paar Bilder am See oder vor und auf dem Tempel...


Danach ging es dann flugs - mit Umwegen über diverse Kneipen - in die Falle...

Am nächsten Tag beschlossen wir, einfach bis Mittwoch, also einen Tag länger, zu bleiben.
Wir wollten (bis auf Jensi, der wegen seiner Haut darauf gar keinen Bock hatte), doch
auch nochmal schwimmen gehen, also einen Badeausflug machen. Wer jetzt denkt, am Comoer
See wäre ein Strand naben dem anderen, der irrt ebenso gewaltig, wie wir seinerzeit!
Am "Lago di Como" findet man definitiv NIX zum Baden gehen. Wir irrten fast den ganzen
Tag am Lago umher, bis wir uns entschlossen, ins Inland zu fahren, wo es einen Badesee
geben sollte. Jensi, dem Gruppenzwang unterliegend, frotzelte zwar die ganze Zeit, wie
scheiße er Baden finden würde, aber dennoch erreichten wir am späten Nachmittag endlich
jene Badeörtlichkeit in der Peripherie von Como. Jensis Laune war auch wieder besser
geworden, denn unterwegs hatten wir einen Supermarkt auftun können, in dem es wahrlich
arschkaltes Bier gab... ;-) Nun standen wir also vor dem Badesee. War auch
spottbillig... - 9000 Lire - fast 10,-DM Eintritt!!! Aber egal, rein, und gut. So lange
hatten wir gesucht, nun galts!



Doch kaum, daß wir unsere Klamotten abgelegt hatten, überfiel uns ein Berg-Gewitter.
So etwas ähnelt der Szenerie des Weltuntergangs: Von einem Moment auf den anderen
Wird der Himmel schwarz, und sodann schüttet es, von Donner und Blitz begleitet, wie
aus Eimern - und das ewig lang! Jensi frohlockte zwar, weil er nun doch um das Baden
herum kam, aber alles in allem drückte dieser Wetter-Streich doch mächtig die Laune!
Dennoch saßen wir abends wieder in unserem geliebten Innenhof...



Am Mittwoch morgen war es dann aber endgültig soweit...: King Leoric begaben sich auf
die Rückreise aus Italien, jenem Land, in dem man ihren Namen zumindest in der Gegend
von Como fortan mit lobendem Glanz in den Augen aussprechen sollte.
Vorher allerdings machten wir noch ein Bild mit unserem Wirt, den wir hinter seinem
Rücken immer nur liebevoll "Gepetto" nannten... ;-)



Von der eigentlichen Rückfahrt gibt es zwar auch noch einige Anekdoten, aber die spare
ich mir jetzt mal auf. Ich will hoffen, daß Euch diese Tour-Story gefallen hat, und denke,
daß das Jahr 2002 noch viel mehr zu erzählen hergibt. Denn dann sind nicht nur das
"La Tasca" und das "Mariano Comense Open Air", sondern noch 2 bis 3 weitere Shows auf
dem Programm...

Dank Euch allen für Euer Interesse,

Jensi

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